Das Weihnachts-ABC
Advent
Die stimmungsvollsten Wochen des Jahres, wenn man den Konsumrausch und die Hektik in Schach halten kann. Gemütliche Stunden bei Tee, Plätzchen, Kerzenschein und Bastelrunden, die die Vorfreude steigern: Adventskranz, Baumschmuck oder auch Geschenke. Und jeden Tag gucken, welche Überraschung der Adventskalender für mich bereit hat.
Bräuche
Gemeinsames Plätzchenbacken, sonntägliche Kaffeetafel rund um den entzündeten Adventskranz, Geschichten erzählen und vorlesen oder auch Weihnachtslieder singen. Jede Familie hat ihre eigenen Bräuche, die sie in der „staden Zeit“ pflegt.
Christstollen
Ob mit Marzipan, Nuss oder Mohn. Ob mit Rosinen oder Korinthen oder weder noch. Ob mit oder ohne Zitronat, Orangeat und kandierten Früchten. Ob in der Quark- oder Hefevariante. Ein dick mit Puderzucker bestäubter Stollen gehört zu Weihnachten auf jeden Fall dazu!
Düfte
Da kann einem regelrecht schwindelig werden! Wenn Plätzchen und Stollen gebacken werden, ziehen köstliche Düfte von Anis, Zimt, Nelken, Koriander und den anderen typischen Weihnachtsgewürzen durchs Haus, ganz zu schweigen von den nach Honig oder fertigen Lebkuchen, ahhh! Nicht zu vergessen der Geruch, den Duftlampen, Räuchermännchen, Kerzen und Tannengrün verbreiten.
Einladungen
Die optimale Zeit, um Freunde oder Verwandte einzuladen! Um gemeinsam zu backen bzw. zu basteln oder einfach nur, um in gemütlicher Runde zusammenzusitzen und zu klönen oder zu spielen. Natürlich nur, wenn eine Schale mit den leckeren Keksen auf dem Tisch steht.
Feiertage
Endloses Sonntags-Feeling! Wem drei Tage am Stück „Familie pur“ zu viel wird, kann sich ja eine Auszeit nehmen oder das Ganze noch steigern, indem er mit seinen Lieben zusammen den Rest der Sippschaft besucht.
Geschenke
Man muss sich ja nicht gleich in aberwitzige Unkosten stürzen! Kleinigkeiten tun es auch. Sich liebevolle Überraschungen für die Seinen auszudenken und sich ihren begeisterten (wenn sie ent-geistert sind, hast du wohl etwas falsch gemacht!) Gesichtern sowie den eigenen Präsenten zu erfreuen, ist doch wunderschön und kein Verbrechen, oder?
Heiligabend
Mal ehrlich, wer gerät da nicht in Festtagsstimmung? Aufwendiges Essen, besinnlicher Gottesdienst, feierliche Lieder, Freude bei der Bescherung, weihnachtlicher Jubel und Glückwünsche all überall?
Idylle
Wenigsten einmal im Jahr kommt so was wie ein Gefühl des Miteinanders auf. Ob im engsten Familienkreis oder in der Weltgemeinschaft. Wann, wenn nicht jetzt, soll man mal an die weniger glücklichen Menschen denken oder sich um den Frieden kümmern? Mit letzterem solltest du am besten in deiner Familie anfangen.
Jahreswechsel
Der mickrige Kalenderrest zeigt uns überdeutlich, dass sich schon wieder ein Jahr seinem Ende zuneigt. Zeit, um das vergangene Revue passieren zu lassen und sich Gedanken über das Kommende zu machen. Wünsche äußern und Träumen nachzuhängen. Vielleicht auch Vorsätze zu fassen und Ziele anzuvisieren. Natürlich nur realistische.
Kirche
Gut, man kann darüber diskutieren, wieviel Sinn es macht, ein einziges Mal (sorry, zweimal, ich habe Ostern vergessen.) im Jahr den Gottesdienst zu besuchen. Doch ich persönlich denke, dass die Christmette auch für die Teilzeit-Gläubigen eine Pflicht ist, der sie an Weihnachten nachzukommen haben.
Lametta
Lametta und Sterne, Engel, Kerzen, Kugeln usw. Funkelnder Weihnachtsschmuck, beleuchtete Bäume in den Vorgärten, Lichter in den Fenstern, Figuren, Adventsgestecke, -girlanden und -kränze und was es so alles gibt! Und natürlich das Highlight, der geputzte Weihnachtsbaum in der guten Stube mit Krippe und allem Pipapo! Manches zwar hart an der Grenze zum Kitsch, aber insgesamt wird´s einem beim Anblick dieser Pracht doch wohl ums Herz. Solange das Ganze nicht in allgemeines Wettrüsten ausartet.
Magenverstimmung
Irgendeinen bedauernswerten Tropf trifft es jedes Jahr! Kein Wunder bei dem üppigen Essen, dem verführerischen Naschwerk und dem beinahe nahtlosen Wechsel von einer Mahlzeit zur nächsten. Wahrscheinlich war der vierte Knödel doch zu viel – oder das dritte Stück Torte? Am besten vorbeugen! Indem du die Plätzchen nicht gerade pfundweise in dich reinstopfst, schließlich ist morgen auch noch ein Tag!
Nikolaus
Spätestens jetzt merken wir, dass Weihnachten nicht mehr weit ist! Also ich werde dieses Jahr des Stiefel meines großen Bruders rausstellen, es ist ja überhaupt nicht einzusehen, dass ich mit meiner Größe 36 die Doofe sein soll.
Orangen
Orangen und ihre leckeren Schwestern aus der Familie der Zitrusfrüchte haben jetzt Hochsaison. Schmecken nicht nur gut, sondern sind auch extrem vielseitig. Als Backzutat oder als Schmuck, beispielsweise mit Nelken gespickt oder in Scheiben getrocknet.
Punsch
Heiß begehrt und heiß geliebt, und das nicht nur beim Bummel über den Weihnachtsmarkt! Schon mal selber gepanscht? Geht ganz leicht, passende Rezepte gibt´s nächste Woche!
Quengeln
Ein bisschen Gemaule hat beinahe schon Tradition. Die Mutter jammert über die viele Arbeit, der Vater über den allgemeinen Rummel und die Hektik und der Nachwuchs über die peinliche Gefühlsduselei. Außerdem gilt es noch darüber zu entscheiden, ob der Baum dieses Jahr in Rot mit Holzfiguren und Glaskugeln oder in Gold mit Lamettafluten und Rauschgoldengeln geschmückt werden soll.
Rumkugeln
Zeig mir den so stark disziplinierten Asketen, der beim wochenlangen Anblick und verführerischen Duft der vielen Leckereien nicht einmal schwach wird? Oder zweimal, oder dreimal oder noch öfters.
Lebkuchen, Printen, Pfeffernüsse, Marzipan, Vanillekipferl, Zimtstern, Ischler Kekse, Früchtebrot. aufhören! Gut, dass wir die jeweiligen Kalorienmengen nicht kennen, schließlich sind wir ja auch nur Menschen.
Schnee
Und wieder hört man Bing Crosby „I´m dreaming of a white christmas.“ singen. Und wir träumen mit – und werden so gut wie jedes Jahr enttäuscht. Tragen es aber mit Fassung, weil die weiße Pracht meist mit nur wenigen Tagen Verspätung doch noch eintrifft. Lieber spätes Vergnügen im und mit dem Schnee als überhaupt keines, oder?
Tannenbaum
Jetzt kommt er grüne Geselle zu hohen Ehren. Entweder im Ganzen, hell erleuchtet im Vorgarten und Städten bzw. festlich geschmückt in den Wohnzimmern, oder in Teilen, veredelt als Girlande, Kranz oder Gesteck. Und nun bitte alle einstimmen: „Oh, Tannenbaum, oh Tannenbaum, wir lieben."
Urlaub
Böse Zungen behaupten, dass man nach dem Weihnachtsfest urlaubsreif sei. Ich meine jedoch den Kurzurlaub für die berufstätigen Eltern durch die vielen Feiertage bzw. die zweiwöchigen Schulferien für die Sprösslinge. Zu beneiden sind die Glücklichen, die zum Winterurlaub wegfahren können! Vielleicht nutzt man die Zeit aber auch mal für gemeinsame Spielrunden oder einfach nur zum Reden – und Zuhören.
Vorfreude
Weihnachten ist schön, aber die Wochen davor sind eindeutig besser. Wenn die Vorbereitungen auf den Höhepunkt zusteuern und man mit dem Zählen der Tage beginnt, bis das ersehnte Fest endlich da ist. „Dreimal werden wir noch wach, heißa, dann ist Weihnachtstag!“
Weihnachtsgans
Zieht mächtig rein! Wobei sich Entenbrust, Karpfen oder Lammkeule in diesem „fetten“ Punkt rein gar nichts geben...Dann noch die Klöße, Gratins, Kroketten, schwere Saucen, ganz zu schweigen vom süßen Abschluss der gnadenlosen Völlerei. Einmal im Jahr darf man doch sündigen, oder?
Xmas
Merry Xmas everyone! Die englische Sprache nimmt bei uns immer mehr zu. So erschallt das „Merry Xmas“ aus den Radioboxen und den Lautsprechern in den Einkaufshochburgen und ziert bereits einen nicht gerade kleinen Teil der angebotenen Weihnachtspostkarten. Du kannst ja wenigstens den Text innen drin auf Deutsch schreiben.
Yoga
So mancher Zeitgenosse sehnt sich nach ein wenig Ruhe und Entspannung abseits vom allgegenwärtigen Trubel. Dem Stress und der Hektik mit ein paar Übungen entfliehen. Funktioniert auch ohne Yoga: ein einsamer Waldspaziergang oder eine halbe Stunde träumen auf dem Bett (Bei ausgeschalteter Anlage, versteht sich!), haben eine ähnlich wohltuende Wirkung auf genervte Weihnachts-Opfer.
Zeit
Zeit für ein bisschen Philosophieren. Man hat in der Familie an Weihnachten plötzlich viel Zeit füreinander, in einigen Fällen sogar zu viel davon, so dass es aufgrund des ungewohnten Dauerbeisammenseins leicht zu Streit kommt. Der richtige Zeitpunkt, um über sich und seine Verhalten gegenüber den anderen nachzudenken. Aber auch, um in sich zu gehen und Überlegungen über sein Leben und die Pläne für die Zukunft anzustellen. Schließlich führt einem Weihnachten und der Jahreswechsel deutlich vor Augen, wie rasend schnell die Zeit - und mit ihr das Leben - vergeht.
Und alle Jahre wieder schwören wir, uns das nächste Mal weniger der Völlerei hinzugeben, uns eher um die Geschenke zu kümmern, uns auf nur zehn Plätzchensorten zu beschränken, keinen neuen Weihnachtsschmuck anzuschaffen und die Karten nicht erst auf den letzten Drücker zu schreiben, und vor allem nicht Tante Helga zu vergessen...
In diesem Sinne: Fröhliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahrtausend!